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J. H. Schein,  Wolfenbütteler Digitale Bibliothek, http://diglib.hab.de/drucke/46-musica/start.htm?image=00066

Im 25. Jahr seines Bestehens lässt das Leipziger Barockorchester Werke von Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein erklingen. Dabei wird es vom neu gegründeten Ensemble inter pares unterstützt.


Die Konzerte finden von 21.-24. Mai in Leipzig (Lukaskirche und Kreuzkirche) sowie im Leipziger Umland statt.

Projektinfo

Seit vielen Jahren gehört das Leipziger Barockorchester (LBO) zu den renommierten Ensembles in Leipzig, die sich der historisch informierten Aufführungspraxis von Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmen. In diesem Jahr feiert das LBO sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass und mit dem Leitgedanken »Unter Gleichgesinnten« treffen sich das LBO und das junge Ensemble inter pares zu einem gemeinsamen Projekt. Ensemble inter pares beleuchtet in seinem Gründungskonzert zu Himmelfahrt 2020 die Freundschaft der Komponisten Johann Hermann Schein und Heinrich Schütz, die sich als Gleichgesinnte in der Ausformung des ebenso filigranen wie prächtigen italienischen Stils verstanden.

»Saul, Saul, was verfolgst du mich« SWV 418, das wohl bekannteste Stück der Symphoniae Sacrae III von Schütz, wird das Konzert einleiten. Hier beweist Schütz seine Fingerfertigkeit im vielstimmigen, polyphonen Komponieren. Daran schließen sich verschiedene Werke aus der »Geistlichen Chormusik« an, z.B. »Herzlich lieb hab ich dich« SWV 387 oder »Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehöret« SWV 396. Die gesamte Sammlung widmete Schütz der Stadt Leipzig und ihrem Chor, damals unter dem Kantorat seines Freundes Schein.

Den geistlichen Werken werden ausgewählte Stücke des umfangreichen, doch weitestgehend in Vergessenheit geratenen Oevres an deutschsprachigen Madrigalen Scheins gegenübergestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf der selten aufgeführten Sammlung »Diletti Pastorali. Hirten Lust«, für die Schein selbst die Texte dichtete. Abgerundet wird das Konzert durch Instrumentalwerke aus den weltlichen Sammlungen »Studentenschmaus« und »Banchetto musicale« von Schein.

Den Abschluss und Rahmen des Konzertes bildet die Motette »Das ist je gewisslich wahr« SWV 288 von Schütz, die er 1630 für die Beerdigung Scheins komponierte.

Leipziger Barockorchester

Leipziger Barockorchester, Foto: Sylvia Hauptmann

Leipziger Barockorchester, Foto: Sylvia Hauptmann

Das 1995 gegründete Leipziger Barockorchester ist in den Jahren seines Bestehens zu einer ausgezeichneten Adresse für historisch informierte Aufführungen von Musik des 17. und 18. Jahrhunderts geworden. Als „eloquent und elegant“ ebenso wie „federnd und fröhlich“ wird der Musizierstil des Orchesters bezeichnet (Mitteldeutsche Zeitung).

Konzerttourneen führten das Orchester nach Frankreich, Gran Canaria, Japan, in die Schweiz, mehrfach in die USA sowie nach Canada. Das LBO prägt aktiv das Leipziger Musikleben vor allem durch Aufführungen von Kantaten Bachs und vielfältige Konzerte in der Thomaskirche Leipzig sowie durch die 2004 ins Leben gerufenen Neujahrskonzerte im Großen Sitzungssaal des Bundesverwaltungsgerichtes. Es erhält regelmäßig Einladungen u. a. zum Bachfest Leipzig, den Georg-Philipp-Telemann-Festtagen Magdeburg, dem MDR-Musiksommer und ist seit 1998 als Begleitorchester bei internationalen Wettbewerben tätig. Von 2013 bis 2016 war das Leipziger Barockorchester Ensemble in residence des Bach-Archivs.

Eine enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet das Leipziger Barockorchester mit dem Kammerchor Josquin des Prez, dem Leipziger Vocalensemble, dem Thomanerchor, dem Kinderchor des MDR u.v.a.m. Außerdem bestehen Kooperationen mit internationalen Ensembles. Hervorzuheben sind die seit 2007 regelmäßig stattfindenden Konzerte mit dem Valparaiso University Chorale (USA) unter der Leitung von Christopher M. Cock, welche u.a. auch Aufführungen der Johannespassion und der Matthäuspassion von J.S.Bach einschließen.

Die Förderung von herausragenden jungen Solist*nnen sowie Preisträger*nnen ist dem Orchester ein besonderes Anliegen: seit 2000 vergibt das Leipziger Barockorchester an Finalisten des Internationalen Bachwettbewerbes einen Sonderpreis und bindet sie in Konzerte ein.

inter pares

inter pares – unter Gleichgesinnten ist Name und Leitspruch der NachwuchskünstlerInnen und angehenden Professionellen, die ihre Freude am gemeinsamen Musizieren vorwiegend auf dem Feld der Alten Musik ausleben. Neues aus bekannter Musik zu schöpfen und unbekannte Werke bekannt zu machen / für sich zu entdecken ist ein Antrieb des neugegründeten Ensembles.