Logo Netzwerk Alte Musik e.V.

Brockes-Passion (Leipzig)

Konzert
titel

Datum: 06.04.2019 19:00

Veranstaltungsort: Peterskirche Leipzig
Adresse: Schletterstraße 5, 04107 Leipzig

Bei dem Projekt handelte es sich um die Aufführung der Brockes-Passion (»Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus«) von Georg Friedrich Händel nach der Abschrift von Johann Sebastian Bach.


Projektvideo

Mit einer gut besuchten Aufführung der Passion in der Leipziger Peterskirche am 06.04. und einem wunderbar konzentrierten Aufführung in der Annenkirche Dresden ging das Projekt am 07.04.2019 erfolgreich zu Ende.

An den Proben und Konzerten in Leipzig und Dresden haben dabei knapp 40 Mitwirkende teilgenommen oder als Helfer das Projekt unterstützt und möglich gemacht.

Gleichzeitig wurden im Projekt viele neue Bekanntschaften geschlossen und in der Folge auch schon zukünftige musikalische Pläne geschmiedet.

Vielen Dank an alle Musiker, Unterstützer, Helfer für ihre Mitwirkung, ihren Einsatz und ihr Engagement! Es war eine gute Zeit und wir freuen uns schon auf neue Projekte in der Zukunft mit euch!

Fotogalerie

Fotos: Julia Sander

Musikalische Leitung

Der Dirigent Konrad Schöbel

Der Dirigent Konrad Schöbel

Der 1999 in Leipzig geborene Konrad Schöbel erhielt seine grundlegende musikalische Ausbildung im Thomanerchor unter der Leitung der Thomaskantoren Georg Christoph Biller und Gotthold Schwarz. Dort unterstützte er als Chor- und Orgelpräfekt die musikalische Arbeit des Kantors, übernahm Probenarbeiten und dirigierte regelmäßig in den Sonntagsgottesdiensten. Schon zu Chorzeiten stellte er eigene Projekte auf die Beine, u. a. das Ensemble »Junge Freunde der Alten Musik«, mit dem er in der Thomaskirche konzertierte. Seit September 2017 studiert er Chordirigieren bei Prof. Hans-Christoph Rademann an der Musikhochschule »Carl Maria von Weber« Dresden. Mit seinem selbst gegründeten Kammerchor, dem »Leipziger Vokalkollektiv«, hat er es sich zur Aufgabe gemacht, vorrangig geistliche Vokalmusik – sowohl im konzertanten Rahmen als auch im liturgischen Gebrauch – zu musizieren. Mit diesem Ensemble trat er u. a. im Rahmen des Bachfestes Leipzig auf. Darüber hinaus ist er Mitglied renommierter Chöre, wie dem Dresdner Kammerchor und dem Kammerchor Josquin des Préz. Im Zuge seiner Arbeit mit dem Chor sowie dem Sinfonieorchester der Dresdner Musikhochschule dirigierte er Leonard Bernsteins »Chichester Psalms«.

Solisten

Tochter Zion  Anne Stadler 
Maria / Gläubige Seele  Johanna Jäger 
Judas  Jonathan Mayenschein 
Evangelist / Petrus Maximilian Müller 
Jesus  Vincent Berger 
Hauptmann / Pilatus / Gläubige Seele Felix Rohleder 

Barockorchester

Violine  Lydia Görlitz (KM), Vladilav Snadchuk, Lucretia Winter
Viola Pouria Kiani
Violoncello Marius Harren
Violone Alfred Mertelsmann
Oboe Beate Munkwitz, Jesper Burandt
Fagott Paul Enders, Polina Malysheva
Theorbe Matthias Otto
Orgel Lisa Bork

Chor

Leipziger Vokalkollektiv

Leipziger Vokalkollektiv

Das »Leipziger Vokalkollektiv« ist ein 2017 gegründeter Kammerchor, dessen Besetzungsstärke je nach Projekt zwischen 8 und 24 Sänger*innen variiert. Er besteht größtenteils aus ehemaligen Mitgliedern Leipziger Kinder- und Jugendchöre (wie dem Thomanerchor, der schola cantorum, dem Opernkinderchor etc.), die trotz ihres jungen Alters auf langjährige Chorerfahrung zurückblicken können. Den jungen Chor, der sich sowohl aus ambitionierten Laien als auch aus angehenden Profi-SängerInnen zusammensetzt, verbindet die gemeinsame Freude an Chormusik sowie hohes Engagement – Grundlage für qualitativ hochwertigen Chorgesang, der Jung und Alt erfreuen und berühren soll.

Im Mittelpunkt des Repertoires steht die geistliche Vokalmusik von der Renaissance bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, die das Ensemble sowohl im konzertanten Rahmen als auch im Gottesdienst musiziert. Konzerte führten den Chor durch die vielfältige Musikstadt Leipzig und ihre Umgebung, so zum Beispiel in die Thomaskirche, die Universitätskirche St. Pauli und die Frauenkirche Grimma. Bisheriger Höhepunkt war ein Auftritt im Rahmen des Bachfestes 2018.

Sopran Katharina von Hassel, Ágnes Hein, Lili Hein, Sofiya Kulay, Janne Munkwitz
Alt Ella Feldmeier, Friederike Pank, Clemens Walter Thom
Tenor Tim Rassow, Jeroen Finke, Friedemann Meinhardt
Bass Arthur Engel, Philipp Gebur, Jonas Michaelsen, Aaron Müller

Projektinfo

Die Passion wurde am 3. April 1719 in Hamburg uraufgeführt, sodass sie im April 2019 ihren 300. Geburtstag feiert. Das Jubiläum gibt uns einen schönen Anlass, um diese wunderbare Musik in zwei Konzerten in Dresden und Leipzig zum Erklingen zu bringen.

Bach studierte nachweislich die Partitur von Händels Passion und ließ sich von ihr inspirieren. In seiner Abschrift der Brockes-Passion nahm er eine Umtextierung des Eingangschores vor und verwendete den Originaltext mit wenigen Änderungen für die erste Arie seiner Johannispassion. Ein wichtiges Anliegen der Projektgruppe Brockes-Passion ist es deshalb in zwei Aufführungen getreu historischer Aufführungspraxis, eine unbekannte Seite von Bachs Co-Genius zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu beleuchten und eines der wenigen großen deutschsprachigen Werke Händels, zudem äußerst selten gespielt, aus dem Schatten der beiden bekannten Bach-Passionen zu heben.

Historisch gesehen markiert Händels Brockes-Passion mit den Wendepunkt von den oratorischen Passionen, die sich nur auf den originären Bibeltext stützen, hin zum Passionsoratorium, das auch freie Texte zur Leidensgeschichte Christi und Nachdichtungen des Bibeltextes als Textgrundlage verwendet. Brockes Libretto wurde seinerzeit kontrovers diskutiert, so z.B. das Auftreten Marias als sprechende Person im Duett mit ihrem Sohn Jesus am Kreuz.

Die Brockes-Passion, ein Hermaphrodit, steht mit dem einen Bein fest in der Kirche und mit dem anderen im säkularen Konzertsaal und ist mit ihrem opernhaften Charakter jedem Zuhörer, ob gläubig oder nicht, gut zugänglich.

Die Projektgruppe Brockes-Passion ist ein Joint Venture angehender NachwuchskünstlerInnen aus ganz Deutschland. Sie besteht aus ehrenamtlichen Sängern, Orchestermusikern, Musikwissenschaftlern, Grafikdesignern und Kulturmanagern.

Was als »Projekt 300-Junge MusikerInnen feiern Geburtstag von Händels Brockes-Passion« beginnt, ist möglicherweise der Auftakt zu etwas Neuem. Alle jungen KünstlerInnen stimmen überein, dass die Pflege unbekannterer Musikschätze, sei es wie hier regional im Kulturraum Leipzig-Halle als auch überregional, ein lohnenswertes Ziel ist.

 

Telefon
E-Mail
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Alle Termine


Daten: 06.04.2019 19:00

 

Karte


Powered by iCagenda