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Plakat Weihnachtsoratorium von Kurt Thomas, Ausschnitt

Das Ensemble voicemade bringt das nahezu vergessene Weihnachtsoratorium op. 17 von Kurt Thomas zur Wiederaufführung.

Wir freuen uns über eine erneute Zusammenarbeit mit dem Vokalsextett für ein ganz spezielles Projekt: Die Wiederaufführung des nahezu vergessenen Weihnachtsoratoriums op. 17 für sechs Stimmen a Cappella von Kurt Thomas.

Kurt Thomas´ Weihnachtsoratorium wurde 1931 als eines der frühen Chorwerke des aus Schleswig-Holstein stammenden Komponisten durch den Berliner Domchor uraufgeführt. Seitdem ist es jedoch zu Unrecht in der Versenkung verschwunden und wurde nur noch wenige Male überhaupt zur Aufführung gebracht. Belegt ist eine einzige Schallplattenaufnahme aus den 1970er Jahren. Als Student am Leipziger Konservatorium, späterer Thomaskantor von 1957 bis 1960 und langjähriger Chorleitungsprofessor in Berlin und Frankfurt ist dieses musikalische Erbe dennoch von hoher Bedeutung für die deutsche Musikkultur. Der vor allem auch als Pädagoge bekannte Thomas hinterließ ein breites Œuvre anspruchsvoller Chorliteratur, welches jedoch oft hinter seinen Lehrbüchern der Chorleitung zurückbleibt und in den Spielplänen wenig Beachtung findet.

Die sehr kritisch einzustufende Verbindung Thomas´ zum nationalsozialistischen Regime (Parteieintritt 1940, Ergebenheitsbekundungen, Auftritte im offiziellen Rahmen) ist bekannt und keineswegs zu verharmlosen. Das Weihnachtsoratorium ist jedoch bereits zuvor entstanden und steht in keinerlei Verbindung zu parteipolitischen Zwecken und Ideologien. Auch ist dem Chorleiter und Pädagogen Thomas nach neuestem musikwissenschaftlichem Stand ein pragmatischer und nicht doktrinärer Umgang mit dem damaligen System nachgewiesen.

Inhaltlich stellt das Weihnachtsoratorium ein Kompendium verschiedener Evangelientexte der Weihnachtsgeschichte verbunden durch Variationen des bekannten Kirchenliedes »In dulci jubilo« dar.

Pademiebedingt wird das Werk leider nicht wie geplant in drei Konzerten in Döbeln, Bad Düben und Pegau erklingen können. Stattdessen wird das Werk als Videoproduktion den Weihnachtsteilen entsprechend in zwei Abschnitten auf YouTube veröffentlicht werden.

Ensemble voicemade

Ensemble Voicemade, Foto: Henriette Jopp

Ensemble Voicemade, Foto: Henriette Jopp

Das Vokalsextett voicemade hat seine Wurzeln in der für ihre hochqualitative a Cappella-Szene bekannten Musikstadt Leipzig. Seit 2017 begeistert das gemischtstimmige Ensemble sein Publikum mit abwechslungsreichen Konzertprogrammen in ganz Europa.

Das Repertoire von voicemade ist vielfältig: geistliche Werke der Renaissance und barocke Motetten, romantische Werke bekannter wie auch in den Hintergrund geratener Komponisten bis hin zu Ur- und Erstaufführungen aus dem weiten Feld der zeitgenössischen Musik bilden einen reichen Schatz der Vokalmusik. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der enormen Bandbreite von Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Weltliche Werke aller Epochen sowie beschwingte Arrangements bekannter Songs aus dem Pop-Jazz-Genre runden das facettenreiche Programmangebot des Ensembles ab. Gerade der Kontakt zu jungen Komponistinnen und Komponisten führt zu zahlreichen Uraufführungen und neuen Arrangements bekannter Werke.

Neben der klanglichen Homogenität schätzen Publikum, Veranstalter und Medien die jungen Sängerinnen und Sänger auch wegen der ausgefallenen Programmgestaltung. So hat der Westdeutsche Rundfunk im Dezember 2021 voicemade zu einer Konzertaufzeichnung eingeladen, die an Heiligabend 2021 auf WDR 3 zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde. Das Vokalsextett ist in namhaften Konzertreihen und bei Musikfestivals sehr gern eingeladener Gast. Viel musikalische Abwechslung ist garantiert. Ein faszinierender Klang ebenso. Und alles komplett voicemade.

https://voicemade-ensemble.com/